Aktuelles

Wissenschaftliche Tagung in Poing (2025)

 

Wissenschaft die Wissen schafft – Neues aus den Bereichen Melken und Tiergesundheit und dessen Transfer in die Praxis

Seit 30 Jahren vernetzt die AFEMA Akteur:innen entlang der Wertschöpfungskette Milch in den Alpenländern. Die Wissenschaftliche Tagung der AFEMA leistet einen wertvollen Beitrag zum grenzübergreifenden Austausch neuester Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung.
Die nächste Tagung findet am 19. und 20. März 2025 in 85586 D-Poing statt (Infos und vorläufiges Programm).

 

 

Call for Abstracts

Da der AFEMA die Förderung junger Wissenschaftler:innen ein besonderes Anliegen ist, möchten wir herzlich dazu einladen, einen Beitrag zu Eutergesundheit und Milchhygiene für die Tagung einzureichen und einem breiten Publikum vorzustellen.
Aussagekräftige Titel und Abstracts (bis zu 1.800 Anschläge inkl. Leerzeichen) bitte bis zum 07.01.2025 an Dr. Ulrike Sorge (ulrike.sorge@tgd-bayern.de) mit dem Betreff „AFEMA 2025“ schicken. Beiträge können als Vortrag oder Poster vorgestellt werden. Die Abstracts vorgestellter Beiträge werden nach der Tagung auf der AFEMA Homepage veröffentlicht.
Das beste Poster wird von einer Jury unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Qualität, der Gestaltung des Posters sowie der Präsentation während des Poster-Pitch prämiert.
Ein erster Programmentwurf mit unseren spannenden Keynotes findet sich am Ende dieser Einladung.
Für die Autor:innen der Tagungsbeiträge, Student:innen und Doktorand:innen ist die Teilnahme an der Wissenschaftlichen Tagung 2025 kostenlos.


Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und Ihre Teilnahme!

16. AFEMA Hofberatertagung in Mattsee

Bereits zum 16. Mal fand am 26. und 27. September die AFEMA Hofberatertagung in Mattsee statt. Hofberater:innen kommt in der Wertschöpfungskette der alpinen Milchproduktion eine entscheidende Rolle zu. Täglich beraten Sie Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger zu Fragen der Milchqualität, Qualitätssicherung und Produktionstechnik. Über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und Italien nutzten die Möglichkeit sich weiter zu bilden und zu aktuellen Themen grenzübergreifend auszutauschen.

Der Donnerstag stand im Zeichen aktueller Herausforderungen für die Hofberater:innen. Zu Beginn stellte Mag. Karin Deutschmann-Hietl die Initiative Lebensqualität Bauernhof vor. Sie unterstützt Bäuerinnen und Bauern in schwierigen Lebenslagen und bei zwischenmenschlichen Konflikten. Das Thema Konflikte griff auch DI Josef Stangl auf. Er gab Tipps wie man als Berater:in mit belastenden Beratungssituationen umgehen kann. Danach lag der Fokus auf dem neuen AMA Gütesiegel Tierhaltung Plus. Dr. Peter Hamedinger erläuterte die aktuellen Trends im Milchkonsum und welche Aktivitäten die AMA Marketing in den nächsten Monaten setzt um den Milchabsatz im In- und Ausland zu fördern. Dr. Simone Steiner stellte das vor wenigen Monaten fertiggestellte TGD-Programm „Erweitertes Tiergesundheitsmonitoring“ vor. Es ist Bestandteil des AMA Gütesiegels Tierhaltung Plus und besteht aus Antibiotika-Monitoring, Befunderfassung am Schlachthof und jährlichen Schulungen der Landwirte zum Thema Tiergesundheit. Den Abschluss des ersten Tagungstages bildete eine moderierte Diskussion zur Umsetzung des AMA Gütesiegels Tierhaltung Plus in der österreichischen Milchwirtschaft. Warum und wie wurde das Modul entwickelt? Wie verlief die Umsetzung in den einzelnen Molkereien? Wie laufen die Vor-Ort-Kontrollen auf den Betrieben? Wo braucht es noch intensivere Beratung? Diese und viele andere Fragen wurden von den Anwesenden intensiv diskutiert.

Am Freitag lag der Schwerpunkt auf dem Dauerthema Eutergesundheit. Dr. Ulrike Sorge präsentierte den Stand der Wissenschaft zum Zusammenhang von Einstreumaterial und Eutergesundheit. Ignaz Lintschinger erläuterte worauf es im täglichen Liegeboxenmanagement ankommt um saubere und eutergesunde Kühe im Stall zu haben. Kathrin Tiefenthaller berichtete vom Lely Fokustraining Eutergesundheit am Melkroboter. Den Abschluss machte DI Johann Költringer der über aktuelle Herausforderungen der heimischen Molkereien bezüglich Tierhaltungskennzeichnung, Ernährungspolitik und Nachhaltigkeitsberichterstattung informierte.

Neben der fachlichen Weiterbildung, bildet auch der informelle Austausch im Zuge der gemeinsamen Abendveranstaltung einen Fixpunkt jeder AFEMA Hofberatertagung. Im Zuge der Abendveranstaltung ehrte die AFEMA Herrn Hannes Nachförg, Hofberater der NÖM AG, für über 30 Jahre Einsatz als Hofberater.

 

Weitere Informationen zur AFEMA und die Unterlagen zur Tagung sind auf der Webseite www.afema.eu zu finden.

 

Am 19. und 20.03.2025 findet die 5. Wissenschaftliche Tagung der AFEMA in Poing statt, zu der die AFEMA alle Interessierten herzlich einlädt!

 

Was ist die AFEMA?

Seit 30 Jahren vernetzt die Arbeitsgruppe zur Förderung der Eutergesundheit und Milchqualität in den Alpenländern e.V. (AFEMA) Akteur:innen entlang der Wertschöpfungskette Milch in den Alpenländern. Der Vereinszweck der AFEMA ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der Milchproduktion und der Milchhygiene und die praktische Nutzung der Erkenntnisse in den europäischen Alpenländern. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen und die Vermittlung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse an interessierte Kreise.

 

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung!

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marco Horn eh
(Geschäftsführer)

 

AFEMA: Über 60 Teilnehmer:innen aus Österreich, Deutschland und Italien nahmen an der 16. AFEMA Hofberatertagung teil   AFEMA: Podiumsdiskussion mit Dr. Peter Hamedinger, DI Matthias Fröschl und Dr. Simone Steiner
   
Ivan Sterk: Der AFEMA Vorstand DDI Felix Seyfried, Dr. Ulrike Sorge, Dr. Annemarie Kaser und Dr. Marco Horn organisierte ein abwechslungsreiches Tagungsprogramm   Ivan Sterk: Hofberater Hannes Nachförg wird von der AFEMA geehrt

 

 

 

Oktober 2024

Der neue Vorstand stellt sich vor

Dr. Ulrike Sorge, Vorsitzende:
Liebe AFEMA-Mitglieder, vielen Dank für das Vertrauen, dass ich von Ihnen als neue Vorsitzende gewählt wurde. Nach meinem Tiermedizinstudium und Doktorarbeit in Berlin war ich über 10 Jahre mit Bestandsbetreuung und Epidemiologie an Universitäten in Nordamerika beschäftigt. Seit Ende 2016 leite ich nun den Eutergesundheitsdienst in Bayern. Die AFEMA kenne ich fast ebenso lang und finde den offenen Austausch zur Milchwirtschaft über Ländergrenzen und Berufsstände hinweg großartig. Man diskutiert über Neues zur Eutergesundheit, Tipps für die Praxis und lernt auch was die Milchwirtschaft in anderen Ländern bewegt. Diese Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis, sowie der offene Austausch macht die AFEMA besonders. Daher soll dies für mich auch weiterhin in ihrem Zentrum stehen. Ich freue mich auf die zukünftigen Treffen.

 

Dr. Annemarie Kaser, stellvertretende Vorsitzende:
Ich bin Direktorin des Sennereiverbandes Südtirol. Unsere Tätigkeit besteht in der Untersuchung der Milchgüte- und Leistungskontrollproben sowie der Milchprodukte, in der Beratung der Bäuerinnen und Bauern sowie der Almen und Hofkäsereien. Die AFEMA ist für den Sennereiverband und mich ein wichtiges Netzwerk, um uns auszutauschen und immer über die neuesten Erkenntnisse informiert zu sein. Als Vorstandsmitglied freut es mich, die Entwicklung der AFEMA und der Milchwirtschaft mitgestalten zu können.

 

DDI Felix Seyfried, Vorstandsmitglied:
Als Leiter der Beratungsstelle Rinderhaltung in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Milchreferent von Oberösterreich bin ich täglich mit den Herausforderungen und Chancen der Milchwirtschaft vertraut. Mein Tätigkeitsfeld überschneidet sich stark mit den Interessen der AFEMA, insbesondere in den Bereichen Melken und Eutergesundheit. Diese Schnittmenge motiviert mich, aktiv am Vorstand teilzunehmen. Ein besonderer Grund, warum ich mich gerne im Vorstand engagiere ist die Möglichkeit, an der Gestaltung ansprechender Veranstaltungen mitzuwirken, wie z.B. die Hofberater-Tagung und die Wissenschaftliche Tagung der AFEMA. Es ist mir eine große Freude, Teil dieses engagierten Teams zu sein, und ich bin fest entschlossen, dazu beizutragen, die Ziele und Visionen der AFEMA weiter voranzutreiben.

 

Dr. Marco Horn, Geschäftsführer:
Seit 2015 bin ich Referent für Milchwirtschaft der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Ich darf die niederösterreichischen Milchbäuerinnen und Milchbauern mit unabhängiger Information, lösungsorientierter Beratung, teilnehmerorientierten Bildung und zukunftsorientierter Interessensvertretung bei ihrer positiven Weiterentwicklung unterstützen. Dabei habe ich die grenzübergreifende Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette Milch durch die AFEMA sehr zu schätzen gelernt. Es ist mir daher eine Ehre die Geschäftsführung der AFEMA übernehmen zu dürfen und gemeinsam mit dem neu gewählten Vorstand und den Mitgliedern die wertvolle Arbeit der AFEMA für die Milchproduktion in den Alpenländern fortzusetzen und weiterzuentwickeln.

 

Der neu gewählte AFEMA-Vorstand von links nach rechts: DDI Felix Seyfried, Dr. Ulrike Sorge,
Dr. Marco Horn BEd, Dr. Annemarie Kaser © AFEMA

 

Ehrungen im Rahmen der 3. Wissenschaftlichen Tagung

Im Rahmen der Abendveranstaltung der 3. Wissenschaftlichen Tagung der AFEMA am 13.03.2024 wurden vier herausragende Persönlichkeiten von der AFEMA geehrt.

DI Michael Wöckinger wurde mit der Mag. Karl Buchrucker Medaille geehrt. Laudator Ing. Hans Tremesberger hob seine großartige Unterstützung der AFEMA während der letzten 20 Jahre hervor. Er organsierte nicht nur viele Jahre lang die Baumgartenberger Fachgespräche, sondern arbeitete auch im AFEMA-Vorstand mit. Auch außerhalb der AFEMA förderte er die alpenländische Milchwirtschaft als Geschäftsführer des Milchprüfringes Oberösterreich und Milchreferent der LK Oberösterreich. Die AFEMA Familie wünscht DI Michael Wöckinger für seine neue Aufgabe als Tierzuchtdirektor der LK Oberösterreich alles Gute!

 

 

 

Prof. Rupert Bruckmaier wurde ebenfalls mit der Mag. Karl Buchrucker Medaille ausgezeichnet. Laudator Dr. Christian Baumgartner würdigte Prof. Bruckmaier, als einen der renommiertesten Wissenschaftler, den die AFEMA zu ihrem Netzwerk zählen darf. Als „Oxytocin-Pabst“ forschte Prof. Bruckmaier in München und Bern zu melkphysiologischen Themen und war auch auf zahlreichen AFEMA-Veranstaltungen ein stets hochkarätiger Referent. Die AFEMA dankt Prof. Bruckmaier für seine Verdienste und wünscht ihm alles Gute und beste Gesundheit für seinen akademischen Ruhestand.

 

 

 

Den Abschluss der Ehrungen machte die Verleihung der AFEMA Ehrenmitgliedschaft an Dr. Christian Baumgartner und Dipl.-Päd. Ing. Josef Weber. Laudatorin Dr Annemarie Kaser danke den beiden dafür die AFEMA seit ihrer Geburtsstunde begleitet, gestaltet und groß gemacht zu haben. Durch ihre unermüdliche Arbeit, Expertise und Menschlichkeit, haben Sie die AFEMA während der letzten 20 Jahre zu dem gemacht was sie heute ist. Ein lebendiges Netzwerk, an dem weitergewebt wird. Die AFEMA-Familie wünscht ihren beiden neuen Ehrenmitgliedern weiterhin alles Gute und freut sich darauf Sie auch bei kommenden AFEMA-Veranstaltungen wieder zu sehen.

 

 

 

Bilder: © AFEMA

Juni 2024

AMA: Tagung der Int. Arbeitsgruppe zur Förderung von Milchhygiene

Unter dem Dach der AFEMA arbeiteten Expertinnen und Experten aus den Laboren gemeinsam zum Thema Milchanalytik.

Die internationale Arbeitsgruppe zur Förderung von Milchhygiene und Eutergesundheit in den Alpenländern e.V. – AFEMA – ist seit mittlerweile 32 Jahren für die Milchwirtschaft tätig. Sie vernetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, praktizierende Tierärztinnen und Tierärzte, milchliefernde Betriebe, die Hofberatung der Molkereien und öffentliche Organisationen, die sich mit Milchproduktion befassen. Damit bietet sie eine weithin anerkannte Plattform zum Transfer neuer Erkenntnisse und Entwicklungen auf diesem Gebiet.

Der AFEMA-Arbeitskreis „Qualitätsuntersuchung in Rohmilch“ bringt Laborverantwortliche sowie wissenschaftliche Expertinnen und Experten aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und Südtirol zum Erfahrungsaustausch zusammen. Die Mitglieder, zu denen die AMA seit der Gründung des Arbeitskreises zählt, trafen einander am 18. und 19. April 2024 in Wien.

Die AMA ist vom Gesetzgeber damit betraut, die Vorgaben für die Rohmilch-Analytik in Österreich auszugestalten und deren Umsetzung in den Laboren zu überwachen. Für diese Aufgabe ist das Wissen um Entwicklungen im internationalen Umfeld essentiell. Daher ist der AMA die Zusammenarbeit im AFEMA-Arbeitskreis ein großes Anliegen.

Im Rahmen der Tagung wurden unter anderem Methoden für die Analyse der Milchinhaltstoffe und Hygienekriterien besprochen und Empfehlungen für die Untersuchung der Milch auf Antibiotika-Rückstände erarbeitet. Dr. Charlotte Egger und Thomas Berger von der schweizerischen Forschungseinrichtung Agroscope berichteten über neue Ergebnisse in der Referenzanalytik für Somatische Zellen und über internationale Normen zur Keimzahl-Bestimmung. Als Gastvortragender stellte Dr. Martin Brandtner die Arbeit der AGES im Bereich Rückstandsanalytik in Milch vor.

Als Veranstalter des AFEMA-Sterntests, einem internationalen Ringversuch zur Bewertung der Labore, bringt die AMA in Kooperation mit der HBLFA Tirol zwei Mal jährlich ihr Knowhow in das AFEMA-Netzwerk ein. In ihrem Beitrag stellte Michaela Masanz von der AMA die letzten Testergebnisse vor. Durch den Sterntest wird deutlich, dass die Resultate zu den Untersuchungen ein und derselben Milch in den teilnehmenden Laboren nah beisammen liegen. Durch gemeinsame Qualitätsstandards in der Analytik wurde bereits ein hoher Grad an Harmonisierung zwischen den AFEMA-Ländern erreicht.

 

Michaela Masanz, Agrarmarkt Austria / Referat Marktinformation

Mai 2024

Zum Andenken an Karl Kaltenberger

Als Kaltenberger 1970 in den Dienst der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer eintrat, gab es 50.692 Milchlieferanten in NÖ. Ein Viertel der Betriebe hat damals die Kühe noch mit Hand gemolken. In zahlreichen Melkkursen und Melkwettbewerben wurden die raschen technischen Entwicklungen an die Milchbauern vermittelt. Die Milchleistungskontrolle gewann täglich an Bedeutung. Die Qualitätsanforderung an die Rohmilch wurde immer höher. Die Milchkühlung in Milchsammelstellen und später am Bauernhof war für Qualitätsmilch eine Voraussetzung. Die Milchsammlung wurde von Kannenanlieferung auf Sammlung durch Milchsammelwagen umgestellt.

Die Herausforderungen für Informationen, Beratung und Interessensvertretung waren also für Karl Kaltenberger sehr vielfältig und umfangreich. Seine unzähligen Vorträge und Kurse im Waldviertel und auch in der damaligen Landmaschinenschule Mold waren für die Milcherzeuger und Züchter eine große Hilfestellung. 34 Jahre lang hat er als Berater und Milchreferent der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer die Entwicklungen in der Milchwirtschaft und Rinderzucht mitgeprägt.

Wir werden Karl stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

> Parte Karl Kaltenberger

> Nachruf Karl Kaltenberger

 

August 2023

Hofberatertagung 2023: Programm jetzt online

Die 15. AFEMA-Hofberatertagung findet am 5. und 6. Oktober 2023 im Schlosshotel Iglhauser in Mattsee statt. Weitere Informationen sowie das Tagungsprogramm können Sie hier (pdf-Dokument) nachlesen.

August 2023

AFEMA-Hofberatertagung 2022

Zur vierzehnten Hofberatertagung hat die AFEMA, am 06. und 07. Oktober ins Schlosshotel Iglhauser am Mattsee eingeladen. Die Arbeitsgruppe zur Förderung von Eutergesundheit und Milchhygiene in den Alpenländern e.V. hatte für die zahlreich erschienenen Teilnehmer wieder ein breites Programm mit interessanten Vorträgen vorbereitet.

Alle Vorträge können auf unserer Homepage angesehen und bei Bedarf heruntergeladen werden.

Oktober 2022

Zum Andenken an Dr. Ernst Kleinschroth

Am 20. April 2022 verstarb Dr. Ernst Kleinschroth, Tierarzt und langjähriger Leiter des Eutergesundheitsdienstes Bayern, im 96. Lebensjahr nach kurzer Krankheit in seinem Haus in Kempten.

Wie kaum ein anderer Tierarzt beeinflusste er nach dem 2. Weltkrieg die Entwicklung der Eutergesundheitsdienste und damit auch die Entwicklung der Milchqualität in Deutschland. Untrennbar verbunden ist sein Name mit der „Alpenländergruppe für Mastitisbekämpfung“, aus der die heutige AFEMA (Arbeitsgruppe zur Förderung von Eutergesundheit und Milchhygiene in den Alpenländern e.V.) hervorgegangen ist, deren Gründungspräsident und Ehrenvorsitzender er war.

 

Als junger Tierarzt war Dr. Kleinschroth zunächst bei der Bekämpfung der Rindertuberkulose im Einsatz, die nach dem Krieg eine der wichtigsten Zoonosen darstellte. Rund 25% der tuberkulosekranken Kinder wurden damals durch Kontakt mit Rindern angesteckt! Schnell hat sich Dr. Kleinschroth durch sein Engagement hohes Ansehen bei allen Landwirten und tierärztlichen Kollegen erworben.

Ab 1955 hat sich Dr. Kleinschroth dann intensiv um die Brucellosebekämpfung gekümmert. Mit Akribie und Durchsetzungsvermögen hat er zusammen mit dem Milchprüfring damals diese Aufgabe angepackt und auch schnell Erfolge erzielt. Erfolge nicht nur für die Landwirtschaft, sondern besonders auch im Dienste der menschlichen Gesundheit.

Weit über Bayern und Deutschland hinaus bekannt wurde Dr. Kleinschroth durch den Aufbau und die Weiterentwicklung des Eutergesundheitsdienstes in Bayern. Der bayerische EGD ist heute ein Markenzeichen im Bereich der Tiergesundheitsdienste. Dr. Kleinschroth hat dieses Markenzeichen seit 1959 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben 1991 ganz wesentlich geschaffen und geformt. Dazu kam sein großes Engagement für die Fortbildung von Tierärzten und Landwirten. Auch im Ruhestand war er bis in sein achtes Lebensjahrzehnt hinein unterwegs, um Vorträge zu halten oder auch für Fachzeitschriften zu schreiben.

Dr. Kleinschroth hat mit unermüdlicher Innovationskraft immer wieder neue Ideen und überraschende Aspekte eingebracht. Zielstrebige Hartnäckigkeit, aber auch diplomatisches Geschick waren dabei seine Markenzeichen, die er im Austausch mit Kollegen über alle Grenzen hinweg gezeigt hat. Bis ins hohe Alter war er neugierig auf alles, was sich in „seinem“ Fachgebiet tat und war bestens informiert.

 

Tierärzte und Landwirte in Bayern verlieren einen historischen Gestalter und eine große, bescheidene Persönlichkeit. Unser Mitgefühl gehört seinen Kindern und Enkeln.

 

Dr. Christian Baumgartner

Mai 2022

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